
Leugnen Waldorfschulen Corona und werden gewalttätige Lehrer gedeckt? Das “ZDF Magazin Royale” macht Institutionen dafür verantwortlich. Nun meldet sich der Schulverein zu Wort.
Der Bund der Freien Waldorfschulen hat zu einem kritischen Bericht in Jan Böhmermanns Sendung „ZDF Magazin Royale“ Stellung bezogen. „Natürlich bekennen wir uns zu der unabhängigen demokratischen Grundordnung, die es uns ermöglicht, als unabhängige Schulen zu agieren“, schrieb Vorstandsmitglied Nellie Ashra in einer am Freitag online gestellten Erklärung.
Schulen sind verpflichtet, ein Sicherheitskonzept zur Gewaltprävention zu entwickeln. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung hieß es, Reichsbürger, Neue Rechte oder Anhänger von Verschwörungstheorien hätten an Waldorfschulen nichts zu suchen.
Böhmermann kritisiert Kontakt zu Corona-Leugnern.
Jan Böhmermann kritisierte in der Sendung, dass der deutsche Staat jährlich mehr als eine halbe Milliarde Euro an Waldorfschulen gebe, ohne zu wissen, was in den Schulen vor sich gehe. Waldorftrainer und -lehrer haben Kontakte in die Corona-Leugner-Szene. Folternde Lehrer werden anscheinend auch erleichtert, um unentdeckt zu bleiben. Böhmermann stützte sich zudem auf Recherchen des Online-Magazins „Krautreporter“.
Waldorfschulen sind Privatschulen. Nach Angaben des Verbandes gibt es in Deutschland mehr als 250 Waldorfschulen – zusammen bilden sie den Verband Freier Waldorfschulen. Demnach besuchen etwa 90.500 Schüler eine Waldorfschule in Deutschland. In diesen Schulen werden klassische Fächer wie Mathematik oder Deutsch bis zur achten Klasse von einer einzigen Lehrkraft unterrichtet. Außer bei staatlichen Abschlussprüfungen gibt es keinen Sitzplatz und keine Note. (dpa)