
Stand: 01.02.2023 07:37 Uhr
Wer mit dem Corona-Virus infiziert ist, muss sich in Niedersachsen ab heute nicht mehr zu Hause selbst isolieren. Auch ein PCR-Test ist nach einem positiven Schnell- oder Selbsttest nicht zwingend erforderlich.
Zuvor hatte Niedersachsen die ab September 2021 geltende Isolationspflicht nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehrfach verlängert. Corona-Infizierte mussten sich zuletzt für mindestens fünf Tage in häusliche Isolation begeben, bei anhaltenden Symptomen auch länger. Mit der Entscheidung, die sogenannte Isolationsverordnung auslaufen zu lassen, folgt Niedersachsen einigen anderen Bundesländern: In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein gibt es eine Isolationspflicht für Corona-Infizierte ab November nicht mehr. In Bremen und Sachsen-Anhalt gilt sie heute ebenfalls nicht.
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Behrens: „Der richtige Schritt in Richtung Normalität“
Als Daniela Behrens (SPD) – die immer noch in ihrem Amt als niedersächsische Gesundheitsministerin tätig ist – das Ende der Quarantänepflicht verkündete, nannte sie das „normal im Kampf gegen COVID-19“. Richtiger Schritt in Richtung“. Niedersachsen hat sowohl die Herbstwelle als auch die Winterwelle im Oktober überstanden, die derzeit ausklingt, ohne das Gesundheitssystem coronabedingt zu überfordern. Ihm zufolge befinden sich Deutschland und Niedersachsen nun in einem Stadium, in dem Corona ein Endemiestadium erreicht hat und damit seinen Schrecken verliert. Als Hauptgründe nannte Behrens gute Durchimpfungsraten und eine hohe Primärimmunität in der Bevölkerung.
Philippi lobt die Bevölkerung.
Auch Niedersachsens neuer Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) sieht es als legitim an, das Isolationsgebot anzuheben. Die Bevölkerung hat sich gut an die Corona-Regeln gehalten und die Impfquote ist hoch. Jetzt sind die Ereignisse so weit eingebrochen, dass die Regierungsführung guten Gewissens aufgenommen werden kann.
Marburger Band warnt vor leichtsinnigem Umgang mit Corona.
Der Marburger Bandärzteverband hat vor einem leichtsinnigen Umgang mit dem Coronavirus gewarnt. Erkrankte sollen auch nach Ende der Isolationspflicht zu Hause bleiben. „Nur so können wir eine Verbreitung des Virus, Erkrankungen mit Spätfolgen, Personalengpässe und neue Veränderungen verhindern“, sagte Hans-Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Niedersächsischen Landesverbandes Marburg. Gerade im Krankenhaus sei es für ein Opfer keine Option, zur Arbeit zu gehen, sagt Wollenberg. „Dies würde die Solidarität mit Kollegen und deren Arbeitspensum missverstehen und sowohl Mitarbeiter als auch Patienten gefährden.“ Die Ärztekammer hätte sich gewünscht, dass die Isolationspflicht in Niedersachsen mindestens bis zum Frühjahr gelte.
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Aufruf des Niedersächsischen Hausärzteverbandes
Auch der Niedersächsische Hausärzteverband mahnt zur Vorsicht. Wer mit Corona infiziert ist und trotzdem das Haus verlassen muss, soll eine Atemschutzmaske tragen und alles tun, um eine Ansteckung anderer zu vermeiden. Das gilt nicht nur für Corona, sondern für alle Infektionskrankheiten.
Die Maskenpflicht im Nahverkehr entfällt ab morgen.
In Niedersachsen und Bremen gilt ab morgen keine Maskenpflicht mehr im Nahverkehr, gleichzeitig gilt im Fernverkehr keine Maskenpflicht mehr. In Hamburg lief die Verordnung in der Nacht zum Mittwoch aus und sorgte für Zehntausende Fahrgäste kurzzeitig für eine kuriose Situation: Fahrgäste, die beispielsweise heute von Buxtehude über Hamburg nach Lüneburg kommen; sie dürfen ihre Masken im selben Zug abnehmen. Sobald sie sich auf dem Gebiet von Hamburg befinden. Hinter dem Bahnhof Hamburg-Harburg im Süden in Richtung Lüneburg und Uelzen gilt allerdings für einen Tag die Maskenpflicht. Nach Angaben des Hamburger Verkehrsverbundes, der auch den Nahverkehr für weite Teile des nordöstlichen Niedersachsen verwaltet, werden an dem Tag keine weiteren Bußgelder verhängt. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wurde die Maskenpflicht Ende des Jahres abgeschafft.
