
Wegen des Krieges in der Ukraine
Der Kartonhersteller Mayer-Mehlhof hat zwei seiner russischen Standorte verkauft. Das Unternehmen verkaufte seine Werke in Westrussland für 134 Millionen Euro an den lokalen Investor Grenell.
Laut Meyer-Mehlhof sah er keine Möglichkeit mehr, das Geschäft in Russland weiter auszubauen. Infolgedessen nutzte das Unternehmen die Genehmigung, um Standorte in St. Petersburg und Pskow nahe der estnischen Grenze zu verkaufen. Mayer-Mellenhof beziffert den Umsatz der beiden Werke für 2021 auf rund 124 Millionen Euro. Die Transaktion sollte sich nicht auf das Ergebnis des Unternehmens auswirken.
Den Gesamtumsatz bezifferte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2021 auf rund 3,1 Milliarden Euro, bei einem Jahresergebnis von 191 Millionen Euro. Der börsennotierte Konzern beschäftigt weltweit rund 16.500 Mitarbeiter.
Ausgang gefunden
Seit Beginn des Ukraine-Krieges haben einige Unternehmen ihr Geschäft in Russland umstrukturiert, und nach JUVE-Informationen wird mit weiteren Transaktionen gerechnet. Der deutsche Versicherer Allianz beispielsweise gab im Sommer 2022 eine 50,1-Prozent-Mehrheit an seinem Russlandgeschäft auf. Die Unternehmensgruppe Tengelman wollte die Verstaatlichung ihrer 27 Obi-Baumärkte in Russland verhindern und verkaufte das Geschäft für zehn Euro an den Investor Joseph Lyokumovich und einen Geschäftspartner.
Der Autohersteller Mercedes-Benz hat sein Restgeschäft in Russland an die Firma Avtodom verkauft. Es umfasste eine Vertriebsgesellschaft und ein Automontagewerk mit etwa 1.000 Mitarbeitern. Auch der japanische Autohersteller Nissan zog sich Ende 2022 aus Russland zurück.

Berater der Meyer-Mehlhof Gruppe
CMS Reich-Rohrwig Heinz (Wien): Dr. Rainer Wachter (Federführung), Dr. Oliver Werner, Stefan Paulmayer (alle Gesellschaftsrecht), Dr. Dieter Zandler (Wettbewerbsrecht); Associates: Marko Selenic, Oleksandra Prisiazniuk (beide Corporate), Vanessa Horacek (Wettbewerbsrecht; Associate)
Nahtlose legal (Moskau): Gurgen Gortsunyan (Gesellschaftsrecht/M&A), Maxim Boulba (Öffentliches Recht)
Hausrecht (Wien): Elvira Schmid (Leiterin Recht)
Hintergrund: Nach Angaben von JUVE hat sich der Käufer Grenell beim Erwerb vollständig auf die interne Rechtsberatung verlassen.
CMS-Partner Wachter wird häufig bei Transaktionen für Meyer-Mellhoff mandatiert. Im Frühjahr 2022 beriet er das Unternehmen beim Kauf der schwedischen Sägewerksgruppe Bergqvist Siljan. In Finanzierungsfragen greift das Unternehmen regelmäßig auf die Wiener Rechtsanwaltskanzlei PHH zurück. Im Gegensatz dazu war das polnische Team von Linklaters im vergangenen Sommer für die Übernahme von Ascentra Packaging für rund 365 Millionen Euro verantwortlich.
Für das russische Recht setzen Mayr-Melnhof und die Einheit von CMS Moskau auf Seamless Legal. Counsel Gortsunyan leitet dort das M&A-Team. Das Seamless-Rechtsteam riet Nissan zudem, sich aus dem Russlandgeschäft zurückzuziehen.