
Teilt

Mick Hucknall alias Simply Red spielte mit seiner Band ein wunderbares Konzert in der jeden Mittwochabend ausverkauften Olympiahalle. Erst am Ende trübte einer Hucknall die gute Laune.
München – Seufz, war das schön: Mick Hucknall alias Simply Red hat am Mittwochabend in der Olympiahalle ein wunderbar ausverkauftes Konzert gegeben. Anderthalb Stunden ohne Filter, ohne Schnickschnack. Bis auf eine Ausnahme (dazu später mehr) dürften nach gut 90 Minuten alle begeistert und mit einem Lächeln das Konzert verlassen haben.
“I’m Mick and I sing a little”, mit diesen Worten stellt sich Hucknall nach dem fünften Song vor, dann: “Holding Back the Years”, einer der Klassiker. Spätestens jetzt zaubern Simply Red (Sänger und sechs großartige Musiker) das erste Lächeln der Nacht auf die Gesichter der Menschen. Denn mit 62 Jahren klingt Mick Hucknall immer noch genauso wie damals im Jahr 1986, als „Holding Back the Years“ ein Riesenerfolg war.
Konzert in München: Reds einfach geniale Klasse in der ausverkauften Olympiahalle
Beim letzten Deutschlandkonzert der „Blue Eyed Soul“-Tour in München lässt Hucknall keine Wünsche offen: „Stars“, „Come to My Aid“, „Fairground“, „Something Got Me Started“ – er singt sie alle.
(Unser München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Isar-Metropole. Melden Sie sich hier an.)
„Vielleicht ist es Zeit für Funk und Tanz. Deine Chance!“, sagte Mick Hucknall nach „Catch the Years Back“. Das meist über 40-jährige Publikum lässt sich nicht lange bitten und tanzt, singt und amüsiert sich fröhlich die nächsten 70 Minuten. Diese Stimme! Sanft und warm wie immer intensiv zugleich Mick Hucknall gibt alles – man hört und sieht es aus den hinteren Reihen und der obersten Reihe: Die Locken des Sängers auf den Bildschirmen als Engländer selbst: authentisch und ohne Filter.
München: Rot nimmt einfach Sicherheit – “Verpiss dich!”
So verhält sich der Sänger kurz vor Ende des üblichen Sets, wenn er einen Wachmann vor der Bühne beschimpft, weil dieser die Leute im überfüllten Saal nicht nach vorne lässt. Die Worte übersetzt: „Du stehst herum und sagst den Leuten die ganze Nacht, wo sie stehen und gehen können und wo nicht. Du hast viel Geld für das Ticket bezahlt, lass sie durch!“ Im Original: „Verpiss dich! Geh raus und trink noch einen Kaffee!“ Darauf folgt der vorletzte Song des regulären Sets: „Something Got Me Started“, während Hucknall erneut den Wachmann ansieht und das Wort A deutlich auf seinen Lippen zu sehen ist.
Konzentrieren Sie sich dann mit dem letzten Track „Fairground“ und den Zugaben „Gwell gyd chi“, „Money’s Too Tight (I Sôn am)“ und „If You Don’t Know Me by Now“ wieder voll und ganz auf die Musik. Am Ende wird die Bühne natürlich in rotes Licht getaucht und Mick Hucknall verabschiedet sich von dem kalten Bier, das ihn hinter der Bühne erwartet, wie er voller Vorfreude sagt. Nur einer dürfte das Konzert nicht mit einem Lächeln und einem guten Gefühl verlassen haben. Der Rest tut es.